Infoabend Übertritt

Den richtigen Bildungsweg für das Kind finden

Info-Abend zum differenzierten bayerischen Schulsystem für Eltern der Viertklässler
In der Aula der Grundschule wurden die Eltern der Viertklässler der Loichinger Grundschule von Beratungslehrerin Nina Hochstetter und Vertretern verschiedener weiterführender Schulen über das differenzierte bayerische Schulsystem und die Bedingungen des Übertritts informiert.
Rektorin Regina Bertolini begrüßte bei dem Informationsabend über die Möglichkeiten des Übertritts nach der vierten Jahrgangsstufe im bayerischen Schulsystem im Namen der Schulleitung der Grundschule Loiching die Eltern der Viertklässler am letzten Mittwochabend recht herzlich. Aus der Loichinger Schule war als Lehrkraft der vierten Jahrgangsstufe Konrektor Walter Koch ebenfalls anwesend. Als Referentin des Abends fungierte zunächst Beratungslehrerin Nina Hochstetter, die den zahlreich erschienenen Eltern die Mehrgliedrigkeit des bayerischen Schulsystems vorstellte. Ein kurzer zusammenfassender Überblick war ausreichend. Den Erziehungsberechtigten wurden dabei auch die sonst an einem zusätzlichen Elternabend am Ende der 3. Jahrgangsstufe vermittelten Inhalte über das differenzierte Bildungssystem, dessen Durchlässigkeit und vielfältige Abschluss- und Anschlussmöglichkeiten präsentiert. Im Anschluss stellten dann Vertreter der weiterführenden Schulen ihre Häuser vor. Von der Mittelschule Niederviehbach war der stellvertretende Schulleiter Klaus Schmid anwesend und erklärte sowohl die Ziele der Mittelschulen allgemein wie auch die besondere Ausrichtung seines Hauses in Niederviehbach als offene Ganztagsschule. Grundsätzlich stünden mehr der praktischen Ausbildungsvorbereitung dienende Aspekte der Mittelschule im Mittelpunkt. Aber auch eine besondere Vermittlung von Werten würde Niederviehbach auszeichnen. Eingebunden sei die Mittelschule Niederviehbach auch in einen Mittelschulverbund, bestehend aus den Schulen Frontenhausen, Mamming, Aitrachtal, Niederviehbach und Dingolfing. Als zentrale Mittelschule böte Dingolfing so genannte M-Klassen und damit den Mittleren Schulabschluss nach der 10. Jahrgangsstufe an, der einem Abschluss an der Realschule an Wert gleich käme und zum Besuch zum Beispiel einer Fachoberschule befähige. Die Staatliche Herzog Tassilo Realschule in Dingolfing wurde von Sophie Amann vorgestellt. Realschulen zeichne eine gewisse Mittelposition zwischen der Vermittlung erweiterter Bildung und der Vorbereitung auf die Berufspraxis aus. Anschließend vermittelte die stellvertretende Schulleiterin Silvia Mühlbauer die spezielle Ausrichtung der Realschule der Dominikanerinnen St. Maria in Niederviehbach, die als Schule in privater Trägerschaft ein zusätzliches Schulgeld von 40 Euro monatlich pro Schulkind verlangt. Werteerziehung stehe im Vordergrund, die Schule sei aber vom Lehrplan und den Prüfungen den staatlichen Realschulen völlig gleich gestellt. Als Schule in kirchlicher Trägerschaft gäbe es an der Schule keinen Ethikunterricht, die Schule sei aber offen für alle Konfessionen. Das Gymnasium Dingolfing stellte abschließend Studiendirektorin Johanna Zuchs vor, die an ihrer Schule zugleich als Unterstufenbetreuerin tätig ist. Die mehr auf ein Studium und eher abstraktes Denken hinführende Schulform des Gymnasiums kann von Schulkindern gewählt werden, die einen Notendurchschnitt von 2,33 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht im Übertrittszeugnis der vierten Jahrgangsstufe aufweisen. Für den Besuch einer Realschule ist hingegen bereits ein Schnitt von 2,66 ausreichend. Der Informationsabend bot insgesamt eine umfassende Orientierung im Prozess der Schullaufbahnwahl, die im Verlauf der 4. Jahrgangsstufe getroffen werden muss. Wie die Referenten ausführten, bieten alle Schulen in Bayern mehrere Möglichkeiten, um Schulabschlüsse zu erreichen. Grundsätzlich gilt: Mit jedem erreichten Abschluss steht der Weg zum nächsthöheren schulischen Ziel offen. Nach dem Prinzip der Durchlässigkeit ermöglicht jede weiterführende Schule den mittleren Schulabschluss. Die erste Schulwahl nach der Grundschule bedeutet daher keine abschließende Entscheidung über die schulische Laufbahn des Kindes. Generell sollten Eltern sowie Schülerinnen und Schüler bei ihren Entscheidungen berücksichtigen, dass ein Wechsel zwischen den Schularten auch später noch möglich ist. Ausgelegte Informationsbroschüren boten den Teilnehmern weitere Grundlagen, vor allem aber wichtige Termine für von den Schulen angebotene Schnuppertage, die auch in der Tagespresse und auf den jeweiligen Homepages der Schulen zu finden seien. Auf der Internetseite des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus wird allen Interessierten auf einer interaktiven Seite „Mein Bildungsweg“ das gesamte bayerische Bildungssystem ausführlich vorgestellt und erläutert. Dort wird auch auf aktuelle Änderungen eingegangen. Rektorin Regina Bertolini dankte abschließend den Referenten für die Fülle an Informationen und riet zum intensiven Gesprächsaustausch mit den jeweiligen Klassenlehrkräften, die das Kind am besten einzuschätzen wüssten, da sie es im tagtäglichen Unterricht erlebten und deren Entwicklung beobachteten. Gemeinsam ließe sich auch dann die für das Kind geeignetste Schullaufbahn finden.

Koch Walter

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